Hass und Gewalt durchzieht die Weltgeschichte
Die Sehnsucht nach Frieden, nach echtem Frieden, wurzelt tief, gerade bei jenen, die noch die zwei grauenhaften Weltkriege miterlebt haben mit all dem Blutrausch, dem sinnlose Morden und Dahinschlachten für das je eigene „Vaterland. „….. »Friede« tönt es /Wie aus Märchen, aus Kinderträumen her. /»Friede«. Und kaum zu freuen/Wagt sich das Herz, ihm sind näher die Tränen.“//dichtete einst Hermann Hesse (1877-1962)Der Wahnsinn von Gewalt und Gegengewalt, von Krieg und sinnloser Zerstörung durchzieht unsere Weltgeschichte bis in die Gegenwart.
(Kampfgetümmel „, Acryl auf Leinwand, 80×60, von Gustav Schädlich-Buter)
Die Wurzel der Gewalt im eigenen Herzen
Das Böse hat uns so leicht am Kragen und in irgendeiner Weise sind wir im Laufe des Lebens wohl alle irgendwie darin verwickelt. Die Gewalt in ihren vielfältigen Formen hat ihre Wurzeln oft genug im eigenen Herzen; dort finden wir Unruhe, Kälte, Abneigung, Abgetrenntheit und blinden Hass. Hass und Gewalt entsteht oft dort,wo wir uns nicht bedingungslos geliebt und geschätzt fühlen und unseren Wert erst erleisten müssen, indem wir zum Beispiel andere ausstechen oder besser sein wollen als der Kollege oder Nachbar. Frieden in der Seele entsteht dort, wo ich dieses bedingungslose Angenommensein erlebe und in zwischenmenschlichen Begegnungen erfahren kann.
Frieden das heißt konkret: ein menschenfreundlicher Alltag, in welcher das Individuum nicht zum Rädchen im Getriebe oder zum „Kosten-Nutzen- Faktor“ wird, sondern als einmalige Person geschätzt wird. Frieden heißt jemand haben, der es ehrlich mit uns meint, der zu uns hält und großzügig ist mit unseren Schwächen, aber uns auch die Wahrheit sagt.
Frieden suchen hängt stark an der Bereitschaft , sich zu versöhnen und auf Rache zu verzichten, einen Zustand der Feindschaft und Erstarrung im Miteinander zu überwinden, zum Gespräch bereit sein und nach einer Lösung des Konflikts suchen. Das deutsche Wort für Versöhnung kommt von versuenen und bedeutet: zärtlich miteinander umgehen. (vgl. dazu Anselm Grün).
Frieden suchen bedeutet sich von der Güte mehr inspirieren zu lassen als von der Bosheit. Dies kann oft schon in kleinen Schritten geschehen: In Zeit online wurde erst darüber berichtet, dass Israelis und Iraner, deren Regierungen einander mit Krieg bedrohen, sich über Facebook Friedensgrüße schicken. Israelis posteten: „Iraner, wir lieben euch, niemals werden wir euer Land bombadieren,“ steht über die Bilder geschrieben, die Freunde, Paare, Kinder, ganz normale Israelis zeigen. Die Initiative startete ein junger Mann im weißen Hemd, der seine Tochter auf dem Arm hielt. Er postet ein Liebesnachricht an die Iraner als alle von einem bevorstehenden Krieg redeten. Darin heißt es unter anderem: „Ich habe keine Angst vor euch, ich hasse euch nicht. Ich kenne euch ja nicht mal….Manchmal sehe ich hier im Fernsehen einen Mann aus dem Iran. Er redet über Krieg. Ich bin mir sicher, er repräsentiert nicht alle Iraner. Wenn ihr jemanden im Fernsehen seht, der darüber redet, euch zu bombadieren….seid euch sicher, er repräsentiert nicht uns alle….Wir wollen euch treffen, Kaffee mit euch trinken und mit euch über Sport reden.“ Inzwischen- so Zeit online-, kommen Grüße aus dem Iran zurück: „Israeli People, we love you too“, wir lieben euch auch.
Solch kleine Gegenzeichen wollen dem geschürten Hass, der angstmachenden Bedrohung und der gesäten Feindschaft nicht das letzte Wort überlassen. Dies sind die die im Menschen aufgewachten Friedensträume von Weihnachten, von welchen die Engel im Evangelium singen. Lassen wir es aus unserer Seele nach Frieden tönen.
Impuls zum Nachdenken:
Was bedeutet für mich Friede?
Wo kann ich mutmachenden Friedenszeichen in meinem privaten Bereich setzen(z.B. beim Streit in der Familie oder mit einem Nachbarn, beim Konflikt im Arbeitsteam oder der Firma…..)
Wo kann ich mich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen?